Spanisch in Málaga
- Vensch
- 20. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 7 Tagen
Teil 2: Die Gastfamilie und die Sprache

Meine Gastfamilie war ein älteres, verrentetes Paar, das seinen Alltag und die Haushaltskasse dadurch aufpeppte, dass es ein kleines Zimmer untervermietete, das es gleichzeitig als Abstellraum nutze. Die Stimmung war interessiert, aber beengt. Ich werde das Regal über meinem Bett nicht vermissen, an das ich jede Nacht dran gestoßen bin und auch nicht die zusammengeklappten Liegen unter meinem kleinen Schreibtisch, wegen derer man die Füße nicht darunter stellen konnte. Ebensowenig vermissen werde ich den Steinfußboden, auf dem der Schreibtischstuhl bei jeder Bewegung quietschte, wenn man über das Bett darauf kletterte, und die kaputte Jalousie am Fenster zum Innenhof, die das Zimmer in eine kleine Höhle verwandelte. Die andalusische Hausmannsküche, die es einmal am Tag gab, war gut, die Essenszeit für Deutsche sehr ungewohnt.
Die Lage war dafür sehr zentral, man konnte aus der Haustür gehen und war direkt im Trubel von Läden und Cafés. Davon gibt es in Málaga unzählige und man bekommt alles auch am Sonntag, zumindest ab neun Uhr.

Obwohl man in Málaga, wie im Rest von Andalusien, offiziell Spanisch spricht, hat der unbefangene Sprachschüler nicht zu erwarten, dass ihm das etwas nützt. Die Andalusen sind berüchtigt für ihren Dialekt und die Geschwindigkeit, mit der sie ihn sprechen. S und R werden nur ausgesprochen, wenn sie am Anfang einer Silbe stehen, aus estás sóla? (Bist du allein) wird e’ta’ sóla? Und was man verschlucken kann, ist weg. Me he levantado wird zu Mee lebantao. Das wirft der lockeren Konversation den ein oder anderen Stock in die Speichen. Im Unterricht selbst bekamen wir lupenreines Spanisch zu hören, für ein derart hohes Sprachniveau fast zu sauber. “Zu Hause” dagegen musste ich mich erst einmal einhören und später vieles nachfragen.
Nun ist Spanisch ist eine meiner besseren Fremdsprachen. Ich hatte in der Schule das Glück, einen Leistungskurs darin belegen zu können,* und habe mich mit der Sprache sehr viel beschäftigen können (zum Beispiel mit Hilfe von Gabriel Garcia Marquez). So hat es mit der Kommunikation doch einigermaßen gut geklappt. Denn mit Englisch haben es ältere Spanier oft schwer, obwohl man sonst in der Stadt schon fast zu gut mit Englisch durchkommt.


* Dafür hatte ich Pech mit der Lehrkraft. Sie war der Meinung, ich hätte eine furchtbare Arbeitseinstellung und eine üble Handschrift. Diese Ansichten beruhten auf Gegenseitigkeit.
Die kleinen Taschen und die Bekleidung für alte Puppen, einfach nur schön.
Leider bin ich völlig untalentiert für solche Sachen😔
Liebe Grüße
Petra
Kleidung für Püppi. Von deinen Nähkünsten bin ich total begeistert und es ist so schön beschrieben, dass das Lesen echt Spaß macht. Liebe Grüße Brigitte
Sehr schön zu sehen wie viel Spaß (und Zeit) du zum Nähen hast!
Es gibt an der Nähmaschine einen speziellen Stich für dehnbare Stoffe. Mit dem dürfte der Faden nicht reißen!
Für große Köpfe gibt es spezielle Tricks - einfach mal nachschauen wie das bei den Shirts für Babys gemacht wird!
Liebe Grüße
Miriam
Always insightful. Good work. 😀
Es regnet, endlich Zeit, die Beiträge zu lesen und nicht nur wahrzunehmen. Macht Freude, das zu lesen und obwohl ich das Buch und die Videos nicht kenne, kann ich mir eine Menge vorstellen! Biene
Sehr schön geschrieben!
Liebe Grüße
Christina