Eine Handtasche für Püppi

Die Kunst des Nähen Teil 14

Nachdem ich eine schöne Stofftasche in groß genäht habe, kam mir der Einfall, auch eine für Püppi zu machen. Dafür habe ich die Anleitung skaliert und ein bisschen vereinfacht. Nach etwas hin und her überlegen habe ich mich schließlich für den Maßstab 1:5 entschieden. Resümierend würde ich sagen 1:4 wäre näher an das Original gekommen, das ist auch ungefähr der Maßstab von Püppis Jeans zu meiner, aber es ist schon okay so.

Ein bisschen kompliziert war, dass man bei der Verkleinerung die Nahtzugabe bedenken muss (Nahtzugabe = überstehender Teil, damit man nicht prekär nah an der Stoffkante nähen muss). Pro Nahtzugabe muss man je einen Zentimeter abziehen, den Rest durch fünf Teilen und dann wieder einen Zentimeter pro Naht drauf rechnen. Macht man das nicht, bekommt man Schmuh. Das ist mir zum Glück noch während der Konstruktionsphase aufgefallen und ich habe mich ausnahmsweise nur ein paar Mal verrechnet.

Konstruktionsphase: Innenteil + Henkel

Die Tasche besteht, wie das große Gegenstück, aus sieben Teilen: zwei für die Henkel, zwei für die Innentaschen, ein großes für außen, ein großes für innen und zwei schmale Außenstreifen, die den Übergang zur Tasche nach innen ein bisschen netter gestalten. Weil ich zufällig gerade unterwegs war und ausnahmsweise nicht meine fünf Kilo schwere Nähmaschine mitnehmen wollte (ein zweifelhaftes Vergnügen, das ich mir zu oft gönne), ist das ganze Projekt reine Handarbeit. Zwar wären alle Nähte vermutlich mit der Maschine machbar gewesen (sie sind alle gerade), man kommt sich dann aber vielleicht auch ein bisschen albern vor, eine drei Zentimeter lange Naht maschinell zu nähen. Ich habe mir auf jeden Fall ein kleineres Bügeleisen gewünscht. Die meisten abgesteppten Ziernähte habe ich weggelassen, da mir das auf der kleinen Tasche zu gedrängt erschien.

Mit dem Ergebnis bin ich ganz zufrieden, auch wenn ich noch nicht weiß, was Püppi da hinein tun soll. Hat jemand Vorschläge für mich?