Püppis erste Sweatshirtjacke
- Vensch
- 7. Apr. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Die Kunst des Nähens Teil 9

Seit Püppi eine Jeans hat, fehlt ihr dazu ein stylisches Oberteil. Eigentlich sollte es ein Hoodie werden, farblich passend zu einem von meinen. Da Püppis Kopf aber ungefähr so breit ist wie ihr Torso, macht das den Kopfausschnitt lächerlich groß. Daher habe ich mich für eine Jacke entschieden. Für das Muster bin ich wieder mit dem Grundschnitt der Weste gestartet, habe mit Zewa Formen an Püppi ausprobiert und habe dann entgegen jeglicher Webrichtung aus den knappen Resten pinken Jerseystoffs (ein Geschenk) die Teile ausgeschnitten. Um das Projekt portabel zu gestalten, und weil ich mich nicht so recht an Stretchstoff an der Maschine traue, habe ich alle Nähte mit Hand genäht.* Die kleineren Friemelstellen an den Ärmelansätzen würde man vermutlich sowieso nicht ordentlich unter die Nähmaschine bekommen. Die längeren Nähte könnte man wahrscheinlich schneller und besser mit der Maschine machen. Ich finde aber händisches Nähen sehr befriedigend und meditativ, nur leider ist es sehr anstrengend für die Armsehnen.
Die strukturellen Nähte sind jeweils Rückstiche, die Nahtzugaben habe ich mit einem Überwendlingsstich versäubert. Um das Ganze glatter zu machen, sind jeweils einmal die rohen Kanten nach innen geklappt. Vermutlich wäre es klüger gewesen, die Nahtzugabe zu halbieren und dann mit Hand einen ”Overlockstich” zu machen, der imitiert, wie Kleidungsstücke normalerweise maschinell versäubert werden. Dann würden die Nähte weniger auftragen. Ist aber auch so ganz schick und fällt nicht auf. Den farblich perfekt passenden Faden habe ich leider erst in der Mitte des Projekts gefunden, aber auf Nachfrage würde ich ohne rot zu werden sagen, dass es eine Designentscheidung war.
Natürlich dürfen ein paar verspielte Details am Ende nicht fehlen: die Kapuze bekam ein Bändsel, um sie zu reffen und vorne hat die Jacke typische Hoodietaschen.
* Man soll für Stretchstoff eine spezielle Nadel verwenden, die nicht ganz so spitz ist und den Stoff nicht kaputt macht. Sonst kann es passieren, dass die Nähte wieder aufgehen. Ich habe irgendwo ein Paket Stretchnadeln abgestaubt, mit denen mir aber fast sofort der Oberfaden reißt, sobald ich damit rückwärts nähe. Es liegt entweder an der Nadel oder an mir.** Falls irgendjemand Rat weiß, wäre ich dankbar.
** Oder an der Maschine, dem Faden, dem Stoff, dem Mondstand, der Windrichtung, dem Wandschrank oder dem Aszendenten.
Die kleinen Taschen und die Bekleidung für alte Puppen, einfach nur schön.
Leider bin ich völlig untalentiert für solche Sachen😔
Liebe Grüße
Petra
Kleidung für Püppi. Von deinen Nähkünsten bin ich total begeistert und es ist so schön beschrieben, dass das Lesen echt Spaß macht. Liebe Grüße Brigitte
Sehr schön zu sehen wie viel Spaß (und Zeit) du zum Nähen hast!
Es gibt an der Nähmaschine einen speziellen Stich für dehnbare Stoffe. Mit dem dürfte der Faden nicht reißen!
Für große Köpfe gibt es spezielle Tricks - einfach mal nachschauen wie das bei den Shirts für Babys gemacht wird!
Liebe Grüße
Miriam
Always insightful. Good work. 😀
Es regnet, endlich Zeit, die Beiträge zu lesen und nicht nur wahrzunehmen. Macht Freude, das zu lesen und obwohl ich das Buch und die Videos nicht kenne, kann ich mir eine Menge vorstellen! Biene
Sehr schön geschrieben!
Liebe Grüße
Christina