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Lektüre im Mai 2020

  • Autorenbild: Vensch
    Vensch
  • 3. Juni 2020
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 31. Jan. 2023

Zwischenstand nach der Lektüre im Mai


Im Mai habe ich, wie schon im letzten Monat, auch nicht sonderlich viel zu Ende gelesen. Dafür hält mein Duolingo Streak, ich habe die Kurse Englisch, Spanisch, Chinesisch und Niederländisch (durch überspringen) beendet und einige Kronen in Französisch, Russisch und Hebräisch geholt. Außerdem habe ich recht viel Zeit mit meinem Lateinlehrbuch verbracht.

Hier nun die kleine aber feine Leseliste für den Mai:


32. Pferde stehlen

Per Petterson

4/10

246 Seiten

Eine Geschichte über einen alten Norweger, der sich nach mehreren Schicksalsschlägen in einer Waldhütte zur Ruhe setzt (um Missverständnissen vorzubeugen: die Schicksalsschläge sind vor seiner Ankunft in der Waldhütte passiert; deutsch ist eben doch nicht immer präzise) und über die Geschehnisse in seinem 15. Sommer sinniert. Sehr ausgiebig sinniert er, über jedes Detail, auch gerne mehrmals. Im Endeffekt ist es eine Familiengeschichte, die hauptsächlich im Wald stattfindet.

Man kann dieses Buch lesen, aber es ist nicht sonderlich spannend oder berührend, dafür aber detailreich und pseudo-emotional. Generell sind moderne Bücher, die laufend auf andere, vor allem klassische, Bücher (oder Gott bewahre populäres Liedgut) Bezug nehmen, um Gravitas zu erzeugen, so gut wie immer ein Reinfall.

Zum Ende hin habe ich mich dann zunehmend beim Überfliegen erwischt.

Fazit: Extrem belanglos.


33. In Stahlgewittern

Ernst Jünger

7/10

324 Seiten

Ein Erfahrungsbericht, erstellt aus den Tagebüchern eines deutschen Frontsoldaten im ersten Weltkrieg.

Sehr interessant und gut geschrieben, wenn ich auch weder dem Kriegsgeschehen noch den Manövern folgen konnte (zumeist scheint es sowieso auf eine Feuerhölle und Chaos hinauszulaufen, in dem man Fatalist sein muss, um nicht verrückt zu werden). Aber das ist auch gar nicht gewollt, da man kein Geschichtsbuch, sondern einen Erfahrungsbericht in den Händen hält.

Das müssen schon andere Menschen gewesen sein, die sich in kühner Männlichkeit ohne großen Unmut ins Gefecht warfen, um sich mit dem Engländer in stattlicher Ehre (im Morden) zu messen.

Gut geschrieben, informativ. Lesenswert!


34. Mondscheintarif

Ildikó von Kürthy

3/10

140 Seiten

Eine kleine Geschichte über die 90er-Jahre Basic Bitch Cora Hübsch (üblicherweise würde ich mir solche Anglizismen wie "Basic Bitch" verkneifen, da dieses Buch aber überhaupt keinen Respekt für die deutsche Sprache aufbringen konnte, ist hier auch mein Anspruch an mich selbst etwas abgeflacht).

Alltäglicher, als der Alltag - ich habe selten etwas so Triviales gelesen. "Besser als Hera Lind" steht hinten auf dem Einband, das kann ich nicht beurteilen, aber ein "intelligenter Frauenroman", wie dort ebenfalls behauptet wird, ist es definitiv nicht (das wären z.B. Jane Austen, alle Brontës oder im Notfall auch Doris Lessing). "Lustig" ist es dagegen schon, in etwa auf dem Niveau einer romantischen Komödie mit Til Schweiger.

Die Geschichte ist eine Aneinanderreihung von Klischees der übelsten Sorte, da kann sich dann jede Frau vermutlich irgendwie reinfühlen (ich habe nicht wirklich Gemeinsamkeiten festgestellt). Es ist ein bisschen, als würde man 140 Seiten ein Horoskop lesen, ähnlich tiefsinnig. Man wünscht sich einen Knopf für "einfache Sprache" wie man sie auf den Internetseiten von Behörden findet, nur in umgekehrter Richtung.

Das Buch ist von 1999, Videorecorder, Faxgeräte und ABs sind überall, die Popkultur-Referenzen haben sich etwas überlebt. Auch hier tritt äußerst oft das unsägliche Phänomen des direkt zitierten volkstümlichen Liedgutes auf.

Fazit: Spannung und/oder Interesse wurden nicht erzeugt, dafür aber deutliches Augenrollen und Sich-an-den-Kopf-fassen. Stellenweise doch zündende Lacher retten das Buch aus dem Bereich der Vollkatastrophe. Da vieles ohne Bedenken nur schnell ge- oder auch einfach überlesen werden kann, könnte man dieses Buch im Notfall sehr müde in einer Stunde Wartezeit lesen.


35. Tintin: Le Lotus Bleu

(Tim und Struppi: Der blaue Lotus)

Hergé

5/10

62 Seiten

Der Comic-Klassiker aus Belgien (den ich in meiner Kindheit verpasst habe, weil ich in der Kategorie Comic nur Asterix und Lustige Taschenbücher gelesen habe).

Tintin in Shanghai, die Chinesen kommen gut weg, die Japaner sind die Bösen.

Viele Verfolgungsjagden und ein bisschen Handlung, am Ende wird alles gut. Hier und da habe ich geschmunzelt.

Die Reihe eignet sich gut zum Französisch üben, weil alles ganz genau erklärt und ausbuchstabiert wird, was zuvor schon auf den Bildern zu erkennen war. Solide Grundkenntnisse sollte man aber doch haben, da es sprachlich mitunter einigermaßen kompliziert werden kann. Das Taschenbuchformat ist allerdings wirklich sehr klein gedruckt und somit etwas anstrengend zu lesen.

Comments


Kommentare (6)

Gast
15. Mai 2024

Die kleinen Taschen und die Bekleidung für alte Puppen, einfach nur schön.

Leider bin ich völlig untalentiert für solche Sachen😔

Liebe Grüße

Petra

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Gast
19. Apr. 2024

Kleidung für Püppi. Von deinen Nähkünsten bin ich total begeistert und es ist so schön beschrieben, dass das Lesen echt Spaß macht. Liebe Grüße Brigitte

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Gast
07. Apr. 2024

Sehr schön zu sehen wie viel Spaß (und Zeit) du zum Nähen hast!

Es gibt an der Nähmaschine einen speziellen Stich für dehnbare Stoffe. Mit dem dürfte der Faden nicht reißen!

Für große Köpfe gibt es spezielle Tricks - einfach mal nachschauen wie das bei den Shirts für Babys gemacht wird!


Liebe Grüße

Miriam



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Gast
12. Feb. 2024

Always insightful. Good work. 😀

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Gast
21. Okt. 2023

Es regnet, endlich Zeit, die Beiträge zu lesen und nicht nur wahrzunehmen. Macht Freude, das zu lesen und obwohl ich das Buch und die Videos nicht kenne, kann ich mir eine Menge vorstellen! Biene

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Gast
30. Juli 2023

Sehr schön geschrieben!

Liebe Grüße

Christina

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