Bücherdämonen 2019
- Vensch
- 10. Dez. 2019
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 31. Jan. 2023
Die schlechtesten Bücher 2019 (Prosa)

In dieser Liste sind alle Bücher des Jahres 2019 gelandet, die es nicht auf 5/10 geschafft haben.
Sie sind entweder sprachlich schlecht geschrieben, basieren auf uninspierierten Ideen oder setzen ihre guten Ideen nicht interessant genug um. Natürlich ist die Bewertung absolut subjektiv und nur meine Meinung. Alle diese Bücher sind mir empfohlen worden, so dass sich sicher für jedes dieser Bücher auch ein Interessent finden lässt.
Nun also in aufsteigender Reihenfolge, das schlechteste zuerst: 1. Commissaire Mazan und die Erben des Marquis
Jean Bagnol
1/10
Ein deutscher Krimi über eine französische Kommissarin mit nordafrikanischen Wurzeln, die nach aufrührerischem Verhalten aus der großen Stadt in die Provinz versetzt wird. Die Hälfte des Buches wird jedoch aus der Perspektive eines Straßenkaters erzählt - so viel zu den Fakten.
Das Buch wird bevölkert von flachen, klischeehaften Charakteren und präsentiert eine übertrieben sexualisierten Skandalgeschichte über die französische Oberschicht, die alle Vorurteile eines sich aufgeklärt heischenden deutschen Kleinbürgertums bedient. Es bietet eine extrem seltsame Mischung aus Kraftausdrücken und detailreichen Beischlafbeschreibungen, durchbrochen von Episoden eines “Katzenkommissars”. Unglaubwürdige Szenen werden abgelöst von völlig einfallslosen Alltagserzählungen. Selbst beim Überfliegen fällt das ständige Wiederholen “relevanter” Tatsachen auf. Interesse an den wenig glaubwürdigen Figuren oder an der Lösung des Falles werden nicht geweckt. Ein Buch, das des Überfliegens nicht wert ist.
Absolut verdient das schlechteste Buch des Jahres.
2. Die Geschichte des Wassers
Maja Lunde
2/10
Die Geschichte einer alten norwegische Aktivistin mit einem Boot im Jahr 2017, abwechselnd erzählt mit der eines jungen Vaters im klimageschmorten Frankreich 2041.
Bis Seite 100 ist das Buch absolut uninteressant, ab dann ging es stetig bergab. Sex, Drogen und Klimawandel. Uninspirierter, redundanter Schreibstil, uninteressante Charaktere und eine lahme Geschichte, dafür aber das Gütesiegel Klimadystopie.
Ich hatte nicht das Gefühl, beim Querlesen etwas verpasst zu haben.
3. Dragons of Autumn Twilight
(Drachenzwielicht/Drachenjäger)
Margaret Weis, Tracy Hickman
3/10
Ein Roman über eine Gruppe von Abenteurern, wie sie einem klassischen Fantasy-Rollenspiel entstiegen scheint.
Leider unatmosphärisch und uninspiriert. Lesbar ohne allzu große Spannung, da einem die Charaktere nur schleppend ans Herz wachsen.
4. The Three Stigmata of Palmer Eldritch
Philip K. Dick
4/10
Ein Science-Fiction-Buch aus den 60ern über globale Erwärmung, Drogen und Gott.
Die Geschichte fängt gut an mit einigen interessanten Konzepten, wird zur Mitte hin aber völlig unverständlich und findet kein Ende.
5. Menu surprise
Martin Walker
4/10
Der 11. Fall des Polizisten Bruno im französischen Périgord, das überraschend häufig vom internationalen Terrorismus heimgesucht wird. Man sollte sich doch besser zwischen charmantem Atmosphärebuch mit Vorabendserienqualitäten inklusive kulinarischem Einschlag und zweitklassigem Thriller entscheiden.
Leider deutlich weniger lesenswert als die ersten Fälle.
6. The old man and the sea
Ernest Hemingway
4/10
Ein alter Mann, das Meer und ein sehr großer Fisch. Das Buch bleibt irgendwo zwischen langer Kurzgeschichte und Novelle stecken. Ein nautisches Unterfangen, das den Leser nicht wirklich befriedigt zurücklässt.
7. Alle meine Wünsche
Grégoire Delacourt
4/10
Französische Hausfrauenträume und ein Lottogewinn. Das Buch ist unterhaltsam, weil es kurz ist. Aber trotz seiner Kürze erläutert es zu viele Details aus einem nicht besonders besonderen Leben.
8. To the lighthouse
(Die Fahrt zum Leuchtturm)
Virginia Woolf
4/10
Ein Buch, in dem nicht viel passiert, außer sehr viel emotionalem Innenleben der Personen. Man muss sich sehr konzentrieren, um den konfusen Gedankengänge zu folgen. Insgesamt eine interessante Idee und ein experimenteller Schreibstil, der sich von der Norm abhebt, aber leider wirr und unzugänglich.
9. A Tale of Two Cities
(Eine Geschichte aus zwei Städten)
Charles Dickens
4/10
Um es vorwegzunehmen: die Städte sind London und Paris zur Zeit der französischen Revolution.
Das Buch ist zynisch und humorvoll geschrieben, mit epischen Zügen und intelligenten Pointen, einigen unvorhergesehenen Wendungen und moralischem Tiefgang. Allerdings ist es nicht einfach zu lesen, man muss sich doch sehr konzentrieren, um den Gedanken des Autors zu folgen.
Obwohl jeder Satz für sich sprachlich ansprechend ist und immer wieder Spannung aufkommt oder einen beim Lesen die Rührung überkommt, hält dies nie länger als fünf Seiten an. Aus einem absolut undefinierbaren Grund ist die Geschichte extrem langwierig und anstrengend, was weder eindeutig mit den etwas klischeehaften (vielen) Charakteren, noch mit der in weiten Teilen artifiziellen Erzählweise zusammenhängt.
Eigentlich ist alles für eine gute Geschichte da, aber zusammengesetzt funktioniert es nicht. Ein Buch, das insgesamt deutlich weniger ist, als seine Teile.
Keine Empfehlung, aber auch keine Warnung.
Die kleinen Taschen und die Bekleidung für alte Puppen, einfach nur schön.
Leider bin ich völlig untalentiert für solche Sachen😔
Liebe Grüße
Petra
Kleidung für Püppi. Von deinen Nähkünsten bin ich total begeistert und es ist so schön beschrieben, dass das Lesen echt Spaß macht. Liebe Grüße Brigitte
Sehr schön zu sehen wie viel Spaß (und Zeit) du zum Nähen hast!
Es gibt an der Nähmaschine einen speziellen Stich für dehnbare Stoffe. Mit dem dürfte der Faden nicht reißen!
Für große Köpfe gibt es spezielle Tricks - einfach mal nachschauen wie das bei den Shirts für Babys gemacht wird!
Liebe Grüße
Miriam
Always insightful. Good work. 😀
Es regnet, endlich Zeit, die Beiträge zu lesen und nicht nur wahrzunehmen. Macht Freude, das zu lesen und obwohl ich das Buch und die Videos nicht kenne, kann ich mir eine Menge vorstellen! Biene
Sehr schön geschrieben!
Liebe Grüße
Christina