Bücherliste 2019
- Vensch
- 2. Jan. 2020
- 12 Min. Lesezeit
Das Jahr ist vorbei, Zeit für den Buchhalter, Bilanz zu ziehen

2019 war das lese-intensivste Jahr meines bisherigen Lebens. Ich habe mich endlich dazu durchgerungen, Sachbücher zu lesen (etwa 10 %), jede Menge mittelmäßige bis spaßige Krimis gelesen und auch einige unerwartete Entdeckungen gemacht (Puschkin, Liu Cixin, Richard Adams, um nur einige zu nennen) und viel Spaß mit dem ägyptischen Dialekt der arabischen Sprache gehabt (danke Manfred Woidich!). Das einzige, was ich mir noch abgewöhnen will, ist meine Präferenz für kurze Bücher.
Hier also meine Leseliste in chronologischer Reihenfolge:
1. Das Getüm
Dietlind Neven-Dumont
10/10
(Vorher bereits gelesen)
Eins meiner liebsten Kinderbücher, urkomisch ohne viel herumzumoralisieren
2. Vaterland
Richard Harris
6/10
Gut zu Lesen, interessantes Konzept, wenn auch mit antiklimaktischem Ende, deutsche Übersetzung etwas irritierend
3. Robotermärchen
Stanislav Lem
6/10
Extrem viele Neologismen gepaart mit geistreichen Erzählungen von variierender Anziehungskraft
4. Nils Holgersons schönste Abenteuer mit den Wildgänsen
Selma Lagerlöf
7/10
Am Anfang etwas schwergängig, in der Mitte sehr traurig, aber ziemlich schön
5. Harry Potter et le prisionner d’Azkaban
(Harry Potter und der Gefangene von Askaban)
J.K. Rowling
(Vorher bereits in anderen Sprachen gelesen)
10/10
Tres bon!
6. Dragons of Autumn Twilight
(Drachenzwielicht/Drachenjäger)
Margaret Weis, Tracy Hickman
3/10
Unatmosphärisch und uninspiriert, keine Spannung, eindimensionale Charaktere
7. Alle meine Wünsche
Grégoire Delacourt
4/10
Französische Hausfrauenträume und ein Lottogewin, unterhaltsam, weil kurz, aber nicht besonders
8. Die Schachspielerin
Bertina Henrichs
5/10
Griechische Hausfrauenträume, eine Frau, die Schach spielt, verrückt!
9. Ronde de nuit
(Die Nachtwächter)
Terry Pratchett
(Vorher bereits auf Englisch gelesen)
9/10
Ein Klassiker von Pratchett, auf Französisch für mich teilweise etwas schwer zu folgen, trotzdem spaßig
10. Commissaire Mazan und die Erben des Marquis
Jean Bagnol
1/10
Das schlechteste Buch das Jahres.
11. Ahlan wa sahlan - eine Einführung in die Kairoer Umgangssprache
Manfred Woidich
9/10
Sehr gutes Sprachlehrbuch für das ägyptische Arabisch. Sicherlich das Buch, mit dem ich dieses Jahr am meisten schöne Zeit verbracht habe.
12. Crónica de una muerte anunciada
(Chronik eines angekündigten Todes)
Gabriel García Márquez
6/10
Interessantes Sittenbild eines kolumbianischen Dorfes, nach einem Vorfall aus den 1950er Jahren, etwas kompliziert auf Spanisch,
13. Moby Dick
(Englische Ausgabe)
Herman Melville
8/10
Toll geschrieben, aber eher ein philosophischer Ausflug auf See, als ein Abenteuerroman. Zeitweise ungeheuer atmosphärisch, dann wieder durchsetzt von scheinbar ammenhaften Nebensächlichkeiten.
Ein tolles Buch!
14. Le malade imaginaire
(Der eingebildete Kranke)
Molière
8/10
Eine französische Komödie in drei Akten aus den 1650ern. Überraschend gut lesbar in der Reclam Ausgabe und tatsächlich komisch und unterhaltsam.
Empfehlenswert!
15. Chronik eines angekündigten Todes
(Vorher bereits auf Spanisch gelesen)
Gabriel García Márquez
7/10
(S.o.),auf deutsch kommen die schnörkelliegen Beschreibungen besser heraus, aber das Buch bietet sich auch so für eine zweite Lektüre an
16. La casa de los espíritus
(Das Geisterhaus)
Isabel Allende
8/10
Eine südamerikanische Familiengeschichte über das 20. Jahrhundert. Spannend, interessant, magisch. Der Spannungsbogen flach in der Mitte etwas ab, nimmt aber zum Ende hin noch mal deutlich Fahrt auf. Viel Liebe und viel Gewalt, so beschrieben, dass ein zartes Gemüt sie noch lesen kann.
Ein tolles Buch!
17. To the lighthouse
(Die Fahrt zum Leuchtturm)
Virginia Woolf
4/10
Ein Buch, in dem nicht viel passiert, außer sehr viel emotionalem Innenleben der Personen. Man muss sich sehr konzentrieren, um den konfusen Gedankengänge zu folgen. Insgesamt interessant und ansprechend, wenn auch etwas unzugänglich.
18. Der Kirschgarten
Anton Tschechow
5/10
Gut lesbar und unterhaltsam, erzeugt aber keine tiefere Bindung. Nur Russen können wohl auf die Idee einer melancholischen Komödie kommen.
19. The old man and the sea
(Der alte Mann und das Meer)
Ernest Hemingway
4/10
Irgendwo zwischen langer Kurzgeschichte und Novelle, ein nautisches Unterfangen, das den Leser nicht wirklich befriedigt zurücklässt.
20. Venezianische Finale
Donna Leon
7/10
Ein amerikanischer Krimi über Venedig mit Witz und Herz. Keine Weltliteratur, aber ein kurzweiliges Vergnügen, das ohne übertriebene Spannungsmechanismen Interesse an Charakteren, Geschichte und Lösung des Falles erzeugt.
21. Utopia
Morus
6/10
Ein Gedankenexperiment aus dem frühen 16. Jahrhundert, überraschend aktuell. Fängt stark an, verliert sich aber im zweiten Teil in etwas langatmigen Technizitäten. Trotzdem interessanter und in weiten Teilen unterhaltsamer Lesestoff. Da kriegt man doch Lust, seine Lateinkenntnisse aufzufrischen!
22. Oktobergedichte (Reclam)
7/10
Eine schöne kleine Gedichtsammlung mit Herbstgedichten, ein paar Highlights, obwohl meine Lieblingsherbstgedichte nicht vertreten waren.
23. The Cursed Child
(Harry Potter und das verwunschene Kind)
J.K. Rowling
7/10
Fängt etwas schwach an, wächst sich aber aus. Krankt vor allem am Format, durch die Beschränkungen eines Theaterstücks werden komplizierte Vorgänge extrem verkürzt, was zu unlogisch erscheinenden Handlungsweisen von angeblich sehr intelligenten Leuten führt. Viel Fanservice, die Geschichte spielt sich überraschenderweise überwiegend in bekanntem Fahrwasser ab, es wiederholt sich einiges. Dennoch zeigt sich der typische Rowlingsche Zauber und es wird zum Ende hin ein echter Spaß.
Nicht unbedingt ein würdiger Nachfolger, aber auch keine absolut herbe Enttäuschung.
24. Chamäleon-Zauber
Piers Anthony
6/10
Lustige Fantasy, die ein bisschen albern, aber nicht blöd ist. Ganz interessante Konzepte, ordentlich dargestellt, wenn auch gespickt mit Rechtschreibfehlern. Gut zum weglesen, kein Terry Pratchett, aber auch nicht Dragons of Autumn Twilight.
25. Emily Dickinson (Everyman’s Poetry)
7/10
Sehr abstrakte Lyrik einer der großen amerikanischen Dichterinnen des 19. Jahrhunderts. Sprachlich sehr anspruchsvoll. Wortgewaltig, wenn man Zeit und Mühe aufwendet, sich reinzudenken.
Bestes Gedicht: 449
26. Weiße Fracht
Gil Ribeiro
8/10
Ein Sternchen der Trivialliteratur. Liebenswerte Charaktere an der Algarve. Eine Geschichte um einen Asperger, bei dem es doch immer wieder menschelt. Zum Schmunzeln und Mitfiebern, obwohl die Lösung des Falles eher etwas in der Hintergrund rückt. Teilweise etwas vorhersehbar, aber nicht 0815.
Ein großer Spaß!
27. Romulus der Große
Dürenmatt
9/10
Eine intelligente, trotzdem lustige und zum Nachdenken anregende Komödie mit mehreren unvorhergesehenen Wendungen.
Lesenswert!
28. Endstation Venedig
Donna Leon
9/10
Ein Kriminalroman, der Land und Leute beschreibend, erzählt über einen graden Polizisten in einer schiefen Welt. Eine gut erzählte Geschichte in vielen Grautönen, mit Herz und Verstand. Spannend!
29. Gedichte Gedichte
Joachim Ringelnatz
6/10
Wer Lyrik auch mal etwas leichter mag, sollte Ringelnatz lesen.
"Die Ameisen" ist ei schönes Gedicht für alle Lebenslagen
30. Die Eissphinx
Jules Verne
7/10
Ein spannender Abenteuerroman, der vielleicht etwas zu sehr auf den Spuren Poes in die unbekannten Gefilde um den Südpol vordringt
31. Venezianische Scharade
Donna Leon
8/10
Immer noch top!
32. 1984
George Orwell
6/10
Das Buch will unangenehm zu lesen sein und erreicht sein Ziel. Dadurch wird trotz des interessanten Konzepts keine Verbindungen zu den Charakteren aufgebaut, es bleibt lediglich das Interesse an der Idee selbst.
Für mein Empfinden einige logische Brüche, der beste Teil war der Anhang
33. A Venetian Reckoning
(Vendetta)
Donna Leon
7/10
Auch auf Englisch gut, aber eine ein bisschen heftige Thematik
34. Manifest der kommunistischen Partei
Marx & Engels
5/10
Sollte man wohl mal gelesen haben
35. Acqua Alta
Donna Leon
7/10
Ein Polizist mit Gummistiefeln, Kunstdiebstahl an chinesischen Antiquitäten, deren Herkunftsort sich nicht auf eine Umschrift festlegen kann und natürlich Frauen, die Frauen lieben und Opfer von Gewalt werden
36. Sanft entschlafen
Donna Leon
7/10
Kommt etwas langsam in Fahrt und etwas undurchsichtig, aber wie immer liebenswert
37. Nobilita
Donna Leon
7/10
Familiendrama in der Venezianischen Oberschicht, spannend, wenn auch nicht ganz überraschend
38. In Sachen Signora Brunetti
Donna Leon
7/10
Wie immer unlösbare moralische Fragen und gutes Essen
39. Feine Freunde
Donna Leon
7/10
Drogen und eine tatsächlich unerwartete Wendung am Ende!
40. Ingeborg Bachmann - Sämtliche Gedichte
Ingeborg Bachmann
5/10
Sprachlich schön und und gewisse Faszination auslösend, aber in sich völlig unverständlich.
Einen beschleicht unausweichlich das Gefühl, als fehle ein wichtiges Stück Kontext.
41. Das Gesetz der Lagune
Donna Leon
6/10
Zwielichtige Muschelfischer auf einer schmalen Insel hinter Venedig.
In der ersten Hälfte des Buches will Spannung nicht recht aufkommen und später speist sie sich aus einer blöden Rettungsaktion, die im Tod eines geschätzten Nebencharakters endet. In einem solchen Retterfall hätte ich die objektive Zurechnung verneint.
42. Die Vermessung der Welt
Daniel Kehlmann
7/10
(Vorher bereits gelesen)
Ein vergnüglicher, wenn auch wohl etwas unhistorischer Spaß mit zwei Größen des 19. Jahrhunderts, die sich grießgrämig und sehr deutsch durch die Welt und durch die Mathematik bewegen.
43. Die Räuber
Schiller
5/10
Dramatische Intrigen und Mordbrenner.
Am Anfang etwas schleppend, später interessanter und sogar etwas überraschend. Sprachlich etwas derb.
44. The Three Stigmata of Palmer Eldritch
(Die drei Stigmata dess Palmer Eldritch)
Philip K. Dick
4/10
Scifi über globale Erwärmung, Drogen und Gott.
Fängt gut an mit einigen interessanten Konzepten, wird zur Mitte hin aber völlig unverständlich und findet kein Ende.
45. Langenscheidt Kurzgrammatik Latein
8/10
Übersichtlich und ansprechend gestaltet. Allerdings wirklich kurz und nur als Beiwerk geeignet.
46. Die dunkle Stunde der Serenissima
Donna Leon
7/10
Verschiedene angelegentlich historische Eifersuchtsdramen im Kunstgewerbe Venedigs. Die sympatischste Nebenfigur war leider das Mordopfer. Ich wusste vor dem Kommissar, wer's war.
47. Verschwiegene Kanäle
Donna Leon
7/10
Skandal in einer Militärakademie und eine überraschende Ausflucht.
48. Beweise, dass es böse ist
Donna Leon
7/10
Eine ermordete alte Schachtel, die keiner mochte und ein überraschendes Mordmotiv.
49. Der grüne Heinrich
Gottfried Keller
6/10
Ein tiefer Einblick in die großdeutsche Seele in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Historisch und menschlich interessant, schön geschrieben, teils spannend und häufig unterhaltsam. Jedoch wird es einem auch hin und wieder sehr lang, wenn es sich in kleinlichen Beschreibungen minderer Begebenheiten verliert.
Es hat auf jeden Fall mein Herz gerührt, auch wenn es mir etwas zu lang war. Mein erster echter Bildungsroman!
50. Петербургский дедектив
(Russischer Lernkrimi: "Sankt Petersburger Detekiv")
Anna Shibarova
Ein kleines A1 Vergnügen mit sehr einfachem Plot und der obligatorischen Portion russischer Melancholie.
Auch bei nur ca 60% Verständnis war der Ausgang doch leicht vorhersehbar!
51. Blutige Steine
Donna Leon
7/10
Afrikaner und Diamanten, eine Spur zu groß für unseren gutmütigen Commissario
52. Wie durch ein dunkles Glas
Donna Leon
7/10
Ein Fall, der erst gar keiner ist und Schweinereien in der Glasbläserindustrie, neues aus Venedig hal
53. Lasset die Kinderlein zu mir kommen
Donna Leon
7/10
Jede Menge moralische Grenzfragen um Adoption und Schweigepflichten
54. Antologia Cuentos Peruano
(Peruanische Kurzgeschichten)
5/10
Interessanter Einblick in die peruanische (Schrift-) Kultur, wenn auch sehr schwer auf Spanisch zu lesen. Häufig Vokabular, das sich im Wörterbuch nicht finden lässt. Teilweise sehr archaische Ehrvorstellungen. Aber auch zwei, drei Geschichten, die mich berührt haben. Von bewegend bis unverständlich alles dabei.
55. Das Mädchen seiner Träume
Donna Leon
7/10
"Zigeuner" und schattenhafte Kirchenmänner, da hat der Commissario mal wieder länger für die Lösung des Falles gebraucht als ich
56. The last of the Mohicans
(Der letzte Mohikaner)
James Fenimore Cooper
6/10
Indianer, wie man sie sich Anfang des 19. Jahrhunderts vorstellte.
In der ersten Hälfte ziemlich spannend, dann aber viel zu lang und gewunden. Dialoge, die eher Shakespeare gestanden hätten, nie habe ich so viele "thou"s und" thee"s von Leuten gehört, die angeblich kaum Englisch sprechen.
57. Bretonisches Vermächtnis
Jean-Luc Bannalec
5/10
Kommissar Dupins achter Fall in der Bretagne (aus deutscher Feder). Grundsätzlich liebevoll geschrieben, aber trotz einem gewissen Lesevergnügen nicht wirklich spannend. Interesse an der Lösung des Falles kam nicht auf und selbige stellte sich dann auch als strunzdämlich heraus.
Keine Empfehlung von meiner Seite, außer man mag es seicht und simpel. Dann würde ich aber am Anfang anfangen, die ersten Fälle gefielen mir besser.
58. Yalu, an den Ufern des dritten Weltkriegs
Jörg Friedrich
4/10
Ein Buch über den Koreakrieg, das viel Wissenswertes enthält und einem die sinnlos anmutenden Gräuel des Krieges vermittelt. Leider lang, verworren und strukturfrei, ohne das geringste Verständnis für asiatische Sprachen.
Insgesamt wohl schon irgendwie lesenswert, aber keine Empfehlung.
59. Die Welt aus den Angeln, Eine Geschichte der Kleinen Eiszeit von 1570 bis 1700
Philipp Blom
6/10
Nett zu lesen, ein bisschen Wettergeschichte, aber vor allem Geisteshistorisches.
Sein Charme nimmt ab der Mitte etwas ab, wenn sich Doppelungen einstellen, große Erkenntnisse aber ausbleiben. Ein echtes Fazit hätte sich trotzdem gelohnt.
Geschichte in seicht, gut lesbar.
60. Menu surprise
Martin Walker
4/10
Brunos 11. Fall im französischen Périgord, das überraschend häufig vom internationalen Terrorismus heimgesucht wird.
Man sollte sich doch besser zwischen charmantem Atmosphärebuch mit Vorabendserienqualitäten inklusive kulinarischem Einschlag und zweitklassigem Thriller entscheiden.
Auch hier deutlich weniger lesenswert als die ersten Fälle.
61. The Portrait of a Lady
(Bildnis einer Dame)
Henry James
6/10
Ein dickes Buch, dass tatsächlich in seiner zweiten Hälfte Fahrt aufnimmt und dadurch lesenswerter wird, je länger es dauert, das Ende allerdings war etwas unbefriedigend.
Ein Sittenbild aus dem Jahre 1890, Amerikaner in Europa, viel kleinziselierte Beschreibungen und vage Andeutungen, aber auch ein paar große Überraschungen!
62. Die Geschichte des Wassers
Maja Lunde
2/10
Eine alte norwegische Aktivistin mit einem Boot 2017 und ein junger Vater im geschmorten Frankreich 2041.Bis Seite 100 absolut uninteressant, ab dann ging es stetig bergab. Sex, Drogen und Klimawandel.
Uninspirierter, redundanter Schreibstil, uninteressante Charaktere und eine lahme Geschichte, dafür aber das Gütesiegel Klimadystopie.
Ich hatte nicht das Gefühl, beim Querlesen etwas verpasst zu haben.
63. Schöner Schein
Donna Leon
6/10
Giftmüll und römische Klassiker.
Die Geschichte fing schleppend an, wurde nach der Hälfte deutlich spannender und endete relativ bösartig.
Das Lesevergnügen wurde stark durch die Weltbild-Qualität eingeschränkt, es muss doch nicht auf jeder fünften Seite ein Rechtschreibfehler sein.
64. The Awful German Language
(Die schreckliche deutsche Sprache)
Mark Twain
8/10
Ein Spaß für jeden Sprachinteressierten
65. Charlie and the Chocolate Factory
(Charlie und die Schokoladenfabrik)
Roald Dahl
10/10
Herzerwärmend, lustig, intelligent und schön erzählt.
Ein Juwel an Kinderbuchliteratur!
66. Der Spieler
Dostojewski
8/10
Eigentlich passiert nicht viel, außer dass viel gespielt wird. Aber die Charaktere und die Sprache machen Spaß und irgendwie ist es doch spannend.
Natürlich ein bisschen schwermütig fatalistisch, ist ja schließlich ein Russe.
Empfehlenswert!
67. The 3-body-problem
(Die drei Sonnen)
Cixin Liu
8/10
Chinesische Science-fiction, abgefahren, unerwartet, fesselnd. Astrophysik mit chinesischen Charakteristika.
Lesenswert!
68. Die Physiker
Dürenmatt
6/10
Für eine Komödie gar nicht so lustig, dafür aber absurd, mit einer Botschaft und absolut unerwartetem Ende.
69. The Handmaid's Tale
(Der Report der Magd)
Margaret Atwood
9/10
1984 aus weiblicher Perspektive.
Fesselnde, sprachlich gelungene Geschichte einer extrem mysoginistischen Dystopie.
Genialer Drahtseilakt zwischen unfassbaren Gräueltaten und nüchternen Beschreibungen, die dabei nicht bar jeder Emotion sind.
Profitiert von der Ich-Perspektive (so macht man das, Maja Lunde!)
Extrem lesenswert.
70. Ich bin eine Frau aus Ägypten
Jehan Sadat
7/10
Bewegende Autobiographie einer starken Frau, die in ihrem Glauben die Stärke gefunden hat, die Welt zu verbessern und für die Rechte der Rechtslosen zu kämpfen.
Empfehlenswert.
71. National Space Law in China
("Nationales Weltraumrecht in China")
Zhao Yun
3/10
Sehr deskriptiv.
72. The Martian
(Der Marsianer)
Andy Weir
5/10
Solide Science Fiction, ganz spannend, aber nicht übermäßig fesselnd. Bis auf die Astronauten sind alle Figuren etwas leblos und kaum auseinander zu halten. Alle geben sich größte Mühe, geistreich und witzig zu sein.
Als ob man einen klugen Action-Film liest.
73. Der Besuch der alten Dame
Dürenmatt
6/10
Unterhaltsam, aber nicht überraschend.
74. Dubrowskij
Puschkin
7/10
Sehr russisch, nur Verrückte und schlimme Dinge. Gut zu lesen, unterhaltsam. Zwischenzeitlich etwas vorhersehbar, aber das Ende ist überraschend für den nicht russischen Leser.
75. Die Hauptmannstochter
Puschkin
7/10
Unterhaltsame, wenn auch etwas vorhersehbare Heldengeschichte. Russische Gemütsbewegungen, verrückt! Wäre sicherlich noch besser, wenn ich nicht immer mit allen Namen durcheinander geraten würde.
76. North and South
(Margarethe. Eine Novelle/Norden und Süden)
Elizabeth Gaskell
7/10
Eine Liebesgeschichte über zwei Leute aus dem Süden und Norden Englands, inmitten eines gespaltenen Landes zwischen traditioneller Landwirtschaft und aufkeimender Industrie.
Hält einen am Lesen, spannend!
77. Eine Hand voll Sterne
Rafik Shami
7/10
Eine Geschichte über einen Jungen, der im Damaskus der vermutlich sechziger/siebziger Jahre aufwächst und zwischen globalem Umbruch und lokalen Militärputschen davon träumt, Journalist zu werden.
Empfehlung
78. Aus dem Leben eines Taugenichts
Joseph von Eichendorff
5/10
Gut lesbar und unterhaltsam, aber das Ende ist verworren, wenig glaubwürdig und hat mir nicht gefallen
79. Irisches Tagebuch
Heinrich Böll
7/10
Atmosphärisches Kaleidoskop einer Irlandreise. Eine zusammengestückelte Sammlung von Eindrücken, die niemals konkret wird, aber immer interessant bleibt.
Empfehlung
80. Watership Down
Richard Adams
8/10
Herzerwärmend, atmosphärisch, spannend. Wenn auch das längste Kinderbuch, das ich je gelesen habe, so war es das Ende absolut wert.
Herr der Ringe mit Hasen.
Empfehlung
81. Der Mohr Peters des Großen
Puschkin
7/10
Eine unfertige Puschkin-Erzählung, dieser Mann ist einfach viel zu früh gestorben.
82. Die Erzählungen des verstorbenen Iwan Petrowitsch Belkin
Puschkin
8/10
Tolle, atmosphärische Kurzgeschichten über das halbzivilisierte Russland
Empfehlung!
83. Murder on the Orient Express
(Mord im Orient-Express)
Agatha Christie
6/10
Gut zu lesen, unterhaltsam, aber ich lag von Anfang an richtig damit, wer der Mörder war.
84. Die Kreuzersonate
Tolstoi
5/10
Repetitiv und lang dafür, dass es so kurz ist. Schon unterhaltsam, aber Marquez schafft es besser, einen angekündigten Tod interessant aufzubereiten.
85. Einführung in die Sprachwissenschaft
Heinz Vater
5/10
In der ersten Hälfte extrem technisch, leider war aufgrund der gebotenen Kürze das Verständnis mancher technischer Aspekte nahezu unmöglich. Vor allem die interdisziplinären Aspekte der Linguistik waren interessant (z.B. Historisch vergleichende Sprachwissenschaft).
Auf jeden Fall eine Menge Anregungen, Erkenntnisse und Stilblüten.
86. Ansichten eines Clowns
Heinrich Böll
7/10
Episodenhaft, nachdenklich, skurril.
Ein gesellschaftskritisches Stimmungsbild der 60er Jahre, das versucht mit Kriegserfahrung und Katholizismus abzuschließen.
87. Pique-Dame
Puschkin
7/10
Kurz und stimmungsvoll, wie macht er das nur?
Da habe ich das Wort "Katafalk" gelernt.
Empfehlung
88. Auf Treu und Glauben
Donna Leon
6/10
Fast ein halbes Buch ohne Leiche und das gleiche Ende wie immer, nie kriegt Brunetti jemanden dran, verdammte italienische Justiz.
89. Reiches Erbe
Donna Leon
5/10
Eindeutiger Tod an Herzversagen, ein paar lose zusammenhängende schlechte Menschen und wie immer kein Mörder, der am Ende der weltlichen Justiz zuzuführen ist.
Krimi lesen ist halt wie Fernsehen.
90. Die Lehren der Geschichte
Will & Ariel Durant
6/10
Interessant und nachvollziehbar, das Buch vermittelt verständlich seine Thesen, indem es effektiv Beispiele nutzt, ohne ins Konfuse abzudriften.
Empfehlenswert
91. Politische Geschichte Afrikas im 20. Jahrhundert
Franz Ansprenger
4/10
Episodenhaft, konfus.
Sicherlich krankt die Darstellung an ihrer ambitionierten Themenwahl, 100 Jahre Geschichte eines ganzen Kontinents auf 200 Seiten. Trotzdem hätte man das für den unbedarften Leser strukturierter aufarbeiten können, ich habe Kernthesen vermisst, dafür gab es zu viele schlecht kontextualisierte wörtliche Zitate.
92. Kirdshali
Puschkin
7/10
Eine Anekdote von Puschkin über einen griechischen Freiheitskämpfer an der Moldau 1821.
Räubercharme, spaßig!
93. Ägyptische Nächte
Puschkin
7/10
Wie immer erzählt Puschkin satirisch, prägnant und ansprechend. Es wäre großartig, wenn er irgendetwas zu Ende geschrieben hätte, anstatt diverse Fragmente zu hinterlassen.
Lesenswert
94. A Tale of Two Cities
(Eine Geschichte aus zwei Städten)
Charles Dickens
4/10
Zynisch und humorvoll geschrieben, mit epischen Zügen und intelligenten Pointen, einigen unvorhergesehenen Wendungen und moralischem Tiefgang.
Nicht einfach zu lesen, man muss sich doch sehr konzentrieren, um den Gedanken des Autors zu folgen.
Keine Empfehlung, aber auch keine Warnung
95. Dune
(Englische Ausgabe)
Frank Herbert
6/10
Brutale Machtkämpfe in einer undefinierbaren Zukunft mit Raumfahrt und Messerkämpfen in einem Patriarchat, das von Hexen teilkontrolliert wird, natürlich muss am Ende ein weißer Mann es richten!
Die durch Jahrtausende verwobenen sprachlichen Ausdrücke sind eine Freude für jeden Sprachinteressierten, vor allem für Arabischlerner, der gedankliche Schritt liegt bei einem Wüstenvolk wohl nahe.
Spannend, intelligent, intrigenreich, brutal, aber ans Herz wachsen tut einem keiner der Charaktere, ein Wohlfühlbuch ist es nicht.
Gelungenes Ende, für das längste Buch des Jahres eine absolut solide Note.
96. Tierische Profite
Donna Leon
6/10
Ein Tierarzt wird verhaftet und (Achtung Spoiler!) Brunetti verhaftet am Ende den Mörder, damit konnte keiner rechnen.
97. Was soll aus dem Jungen bloß werden?
Heinrich Böll
6/10
Eine subjektive Erzählung der Jahre 1933-37 während der Kölner Schulzeit des Autors, der eine leichte Naziallergie hat.
Kann man mal lesen.
98. 学唐诗
("Tang-Gedichte lernen")
7/10
Ein chinesisches Bilderbuch, das Gedichte aus der Tangzeit (~618-907) vermittelt.
Niedliche Zeichnungen und Erklärungen der klassischen Gedichte in modernem Chinesisch. Ich nehme an, das Chinesisch soll kindgerecht sein, aber teilweise war für mich das Vokabular doch etwas absurd. Chinesisch hat definitiv zu viele Adjektive und Landschaftsbeschreibungsmöglichkeiten.
Ob da jetzt Ästhetik dabei ist, fällt mir reichlich schwer zu sagen. Wenn ich alle Schriftzeichen kenne, kommt doch schon mal so etwas wie Gefallen auf.
99. Die Geschichte des Dorfes Gorjuchino
Puschkin
7/10
Mal wieder ein tolles Fragment, das in meiner eigenen “Gesamtausgabe” fehlte.
100. Gemalte Wörter, 214 chinesische Schriftzeichen - vom Bild zum Begriff
Edoardo Fazzioli
6/10
Sehr verknappt, was dem Verständnis nicht immer dienlich ist. Für einen Laien nur bei hohem Leidensdruck zu empfehlen.
101. Der Name der Rose
Umberto Eco
6/10
Das muss man ja mal gelesen haben. Es macht auf jeden Fall Lust auf Latein, auch wenn der Gebrauch desselben vielleicht etwas ausgeartet ist. Dort wie andernorts merkt man sehr deutlich, dass der Autor sich über die vielen interessanten Dinge äußern muss, die er für dieses Buch recherchiert hat. Da reichen dann auch mal nicht drei oder sieben Beispiele, es müssen dann 20 sein. Auch halten Leute gerne seitenlange Monologe.
Das absolute Antiprogramm zu Dan Brown, obwohl man einige Fakten immer wieder genannt bekommt, stellt sich trotzdem nicht unbedingt ein Verständnis der komplizierter Glaubensfragen und Ketzergruppierungen ein.
Alles in allem schon lesenswert und unterhaltsam, wenn auch nicht sonderlich spannend.
102. Das goldene Ei
Donna Leon
6/10
Kein Mord, dafür aber finstere Intrigen, in der zweiten Hälfte doch ganz spannend, obwohl man das bereits kurze Buch sicherlich noch etwas kürzer hätte machen können.
103. Der Mäusesheriff
Janosch
10/10
(Vorher bereits gelesen)
Ein ganz tolles Kinderbuch, sehr lustig. Die Moral habe ich als Kind völlig verpasst.
104. The curious incident of the dog in the night-time
( Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone )
Mark Haddon
8/10
Ein überraschend spannendes, herzerwärmendes Buch über einen Asperger-Jungen, der das Mysterium um einen Toten Hund aufklären will und dabei noch einige andere Dramen aufdeckt, die er selbst nicht versteht, dem Leser aber einiges sagen.
Die kleinen Taschen und die Bekleidung für alte Puppen, einfach nur schön.
Leider bin ich völlig untalentiert für solche Sachen😔
Liebe Grüße
Petra
Kleidung für Püppi. Von deinen Nähkünsten bin ich total begeistert und es ist so schön beschrieben, dass das Lesen echt Spaß macht. Liebe Grüße Brigitte
Sehr schön zu sehen wie viel Spaß (und Zeit) du zum Nähen hast!
Es gibt an der Nähmaschine einen speziellen Stich für dehnbare Stoffe. Mit dem dürfte der Faden nicht reißen!
Für große Köpfe gibt es spezielle Tricks - einfach mal nachschauen wie das bei den Shirts für Babys gemacht wird!
Liebe Grüße
Miriam
Always insightful. Good work. 😀
Es regnet, endlich Zeit, die Beiträge zu lesen und nicht nur wahrzunehmen. Macht Freude, das zu lesen und obwohl ich das Buch und die Videos nicht kenne, kann ich mir eine Menge vorstellen! Biene
Sehr schön geschrieben!
Liebe Grüße
Christina